Zum Inhalt springen

Dumm gelaufen Einbrecher checkt E-Mail

Wie sinnvoll es ist, Heranwachsenden die Grundregeln des Umgangs mit dem Internet beizubringen, zeigt sich spätestens dann, wenn sie auf die schiefe Bahn geraten. Kriminelle Karrieren sind per se riskant. Wenn man sich dann aber noch blöde Fehler leistet...

Ein Einbrecher der etwas schusseligen Sorte hat Polizeibeamten im US-Bundesstaat Wisconsin einen ungewöhnlich entspannten Arbeitseinsatz beschert - und den dortigen Medien von kleinen Lokalzeitungen bis zum national verbreiteten TV-Network ABC eine Steilvorlage. Ist die Zahl der nicht erwischten Täter bei kleineren Wohnungseinbrüchen normalerweise recht hoch, steigen die Chancen auf einen erfolgreichen Zugriff deutlich, wenn der Täter ein wenig mithilft. Beliebt sind in dieser Hinsicht verlorene Ausweispapiere oder Visitenkarten, doch die folgende dämliche Variante kann dem durchaus Konkurrenz machen: Der fragliche Einbrecher nutzte die sturmfreie Bude, um in Ruhe seine E-Mails zu checken.

Schon das ist eingedenk der Tatsache, dass niemand im Web wirklich anonym unterwegs ist, reichlich meschugge. Der Einbrecher setzte allerdings noch einen drauf: Nachdem er sich einen Kaffee gemacht hatte, duschte er, bevor er eine Runde fernsah. In welcher Reihenfolge auch immer streute er dann noch die Zubereitung einiger kleiner Snacks ein.

"Er hat es sich hier gemütlich gemacht", erzählte Lori Menzel, Besitzerin der Wohnung, der Nachrichtenagentur AP. "Er verbrachte Zeit im Schlafzimmer damit, die Sachen meines Mannes anzuprobieren. Ich weiß, dass er sich auch ein paar von meinen Kleidern angesehen hat."

Das Einzige, was der Einbrecher nicht tat, führte am Wochenende zu seiner Verhaftung: "Er hat sich nicht ausgeloggt."

Der Yahoo-Account des Einbrechers, sagt Lori Menzel, sei immer noch offen gewesen. Die Identifizierung des Täters war dann kein Kunststück mehr - zumal die Polizei bereits nach ihm suchte. Zwei weitere, ähnliche Einbrüche gehen wohl auf die Kappe des 24-Jährigen, der Ende letzten Monats aus einem Drogenentzug geflohen war. Der letzte Einbruch bestätigte dann den Verdacht: Den hatte der Täter ja quasi "signiert".

pat/AP